PROGRAMMÜBERSICHT DER LATEINAMERIKAWOCHE 2005 und der anschließenden Filmwoche ============================================================================== LATEINAMERIKAWOCHE 2005 ======================= Sa. 22.01. 20.00 „Brennende Geduld oder Nerudas Postmann“ Arkadas-Theater aus Köln Zum 100. Geburtstag des chilenischen Literatur-Nobelpreisträgers Pablo Neruda nach Antonio Skármetas Text. 12,- / 10,- €. Vorverkauf Kulturinformation. So. 23.01. 11.00 „Über Lebende“ Spanisch-deutsche Literaturmatinee mit Esther Andradi, Argentinien. 3,- €. Bereits ab 10.30 Uhr: Frühstück im Foyer. 18.00 Lateinamerika-Gottesdienst: „In Bewegung“ Gestaltung: Jörg Sichelstiel, Pfarrei Nbg.-Gostenhof, und William Bastidas (Kolumbien), ESG. Mo. 24.01. 20.00 Wer bietet weniger? – Konzernstrategien und Arbeitsplatzabbau. Aktuelle Tendenzen der Globalisierung und Internationalisierung der Produktion. Thomas Sablowski, Redaktion Prokla, Berlin. Di. 25.01. 18.00 Ethische Geldanlagen: Entwicklungsförderung durch Mikrokredite. Dr. Joachim Schneider, Oikocredit, Nürnberg. 20.00 Ecuador: Öl für Schulden Soziale und ökologische Auswirkungen der Verschuldung in Ecuador. Irene Knoke, Südwind, Siegburg Mi. 26.01. 20.00 Gedenkstätten und der Streit um die Erinnerung. Wie Lateinamerika mit den Verbrechen der Diktaturen umgeht. Dr. Estela Schindel, Argentinien / Berlin. Do. 27.01. 20.00 Uruguay - Die Linke an der Macht? Ein historischer Sieg des linken Wahlbündnisses in der „Schweiz Südamerikas“. Dieter Schonebohm, Wiesbaden. Fr. 28.01. 18.00 Guatemala: Ein Land zwischen Hoffnung und Resignation. Felix Koltermann, CAREA, Dortmund. 20.00 Nicaragua: „Was warst Du schön, Compañera!“ 25 Jahre Sandinistische Revolution in Nicaragua. Ralf Leonhard, die tageszeitung, Wien. Sa. 29.01. 20.00 Afro–kubanische Musik mit Hatuey aus Stockholm (und Venezuela, Kolumbien, Spanien und Kuba). 12,- / 10,- €. Vorverkauf Kulturinformation. Programmübersicht der Filmwoche im Filmhaus/K4 nach Tagen geordnet: =================================================================== Donnerstag, 3.2. 19.15 Erstaufführung: Der letzte Tag des Salvador Allende, D 2004, 80 Min., span. OmU, Regie: Michael Trabitzsch. 21.00 Kurzfilmprogramm: Zwischen den Fronten, D 2003, 30 Min., span. OmU, Regie: Sacha Knoche, Jakob Wehrmann & Alastair Owen. Perverse Spiele, COL 2003, 15 Min., span. OmU, Regie: Carlos Mogollón. Umweltkiller Krabbenzucht, D 2003, 30 Min., Regie: Gustavo Yáñez. Espera mi niño, D 2002, 14 Min., Regie: Anne Thoma. Freitag, 4.2. 19.00 Memoria del saqueo - Chronik einer Plünderung, ARG 2004, 118 Min., span. OmU, Regie: Fernando E. Solanas. 19.00 Der letzte Tag des Salvador Allende, span. OmU Samstag, 5.2. 19.00 Paloma de papel, PER 2003, 90 Min., Omengl.U, Regie: Fabrizio Aguilar. 21.00 Der letzte Tag des Salvador Allende, span. OmU Sonntag, 6.2. 17.00 Memoria del saqueo - Chronik einer Plünderung, span. OmU 19.00 El tren blanco - Der weiße Zug, ARG 2003, 80 Min., Regie: Nahuel García, Sheila Pérez Giménez, Ramiro García 19.15 Der letzte Tag des Salvador Allende, span. OmU 21.00 Kurzfilmprogramm: Zwischen den Fronten, span. OmU, in Anwesenheit eines der Regisseure! Perverse Spiele, span. OmU Umweltkiller Krabbenzucht Espera mi niño Montag, 7.2. 17.00 Paloma de papel, Omengl.U 19.00 Memoria del saqueo - Chronik einer Plünderung, span. OmU 19.15 Der letzte Tag des Salvador Allende, span. OmU Dienstag, 8.2. 17.00 El tren blanco - Der weiße Zug, span. OmU 19.00 Memoria del saqueo - Chronik einer Plünderung, span. OmU 19.15 Der letzte Tag des Salvador Allende, span. OmU Mittwoch, 9.2. 21.15 Der letzte Tag des Salvador Allende, span. OmU Eine ausführliche Beschreibung der Filme und die Eintrittspreise finden Sie auf unserer Webseite www.lateinamerikawoche.de und im Programmheft des Filmhauskinos. VeranstalterInnen: ================== amnesty international Nbg., Amt für Internationale Beziehungen, ARAUCO, attac Nürnberg, Bürgerzentrum Villa Leon, Evangelische StudentInnen Gemeinde, Filmhaus im K4, Guatemalagruppe BDKJ / Ev. Jgd. Nbg., Interkulturbüro des KUF, Jugendzentrum für kulturelle und politische Bildung, Kirchlicher Entwicklungsdienst Bayern, Lateinamerika-Komitee Nbg., Nbger. Menschenrechtszentrum e.V., Partnerschaft Dekanat Nbg. - Luth. Kirche Nicaraguas, Solidarität Fürth - Juigalpa, Sozialforum Nbg., Stadtbibliothek Nbg., Städtepartnerschaftsverein Nbg. - San Carlos, Zentralinstitut für Regionalforschung der Uni Erl.-Nbg. Die Woche wird gefördert durch Mittel des FA-KED der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayern. Das ausführliche Programm: ========================== Sa., 22.1.2005, 20 Uhr ---------------------- Das Arkadas-Theater aus Köln spielt „Brennende Geduld“ Eintritt: 12,- / 10,- EUR Vorverkauf in der Kulturinfo im K4 Der als „Der Postmann" erfolgreich verfilmte Roman „Mit brennender Geduld" von Antonio Skármeta erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen dem einfachen Briefträger Mario und dem weltberühmten Dichter und Nobelpreisträger Pablo Neruda. Mit Hilfe eines Gedichts, das Mario dem väterlichen Freund abringt, gewinnt er das Herz seiner Angebeteten. Nicht, ohne als Brautwerber mit der resoluten Mutter der Braut in spe in heftigste Auseinandersetzungen zu geraten. Doch die Macht des Wortes, die treffende Metapher, die Magie seiner Poesie wirken Wunder. Als Neruda von der Regierung Allende als Botschafter nach Paris entsandt wird, bleibt er mit seinem Briefträger in Verbindung. Er schreibt ihm, und dafür schickt ihm Mario auf Tonband die Glockentöne, das Meeresrauschen, die Laute der Tiere und Menschen ins ferne Frankreich. Das interkulturelle Ensemble des Kölner Arkadas-Theaters arbeitet unter der Regie von Rainer Hannemann die völkerverbindende Kraft der Poesie und der Metaphern heraus, die politische Fesseln sprengt. Samstag, 22.1. bis Donnerstag, 3.2.2005 --------------------------------------- Guatemala-Ausstellung: „Flüchtlinge über den Tod hinaus - Auf der Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Versöhnung“ Der amerikanische Fotograf Jonathan Moller hat sieben Jahre in Zentralamerika verbracht. In Guatemala war er für eine Menschenrechtsorganisation tätig, die durch den Bürgerkrieg entwurzelte und vertriebene Bevölkerungsgruppen unterstützt. 2000/2001 war er Dokumentarfotograf des Teams für Forensische Anthropologie vom Büro für Frieden und Versöhnung in El Quiché. Im Rahmen dieser Tätigkeit entstand ein Teil der Fotos dieser Wanderausstellung. Sonntag, 23.1.2005, 11 Uhr (ab 10.30 Uhr Frühstück) --------------------------------------------------- Literarische Matinée: „Über Lebende“ mit: Esther Andradi / Argentinien Ort: Foyer in der Villa Leon Eintritt: 3,- EUR Esther Andradi, in Atavila / Argentinien geboren, liest aus ihrem neuesten Buch „Über Lebende", das 50 zweisprachige poetische Miniaturen auf Spanisch und Deutsch enthält. Ein außergewöhnliches Buch: Auf wenigen Seiten zeigt es den Zusammenbruch Argentiniens und berührt uns zutiefst mit seiner Poesie und Wehmut. (Margo Glanz, Schriftstellerin, Mexiko) Die Bewirtung erfolgt durch das Team der Lateinamerikawoche und ist nicht im Eintrittspreis enthalten. Sonntag, 23.1.2005, 18 Uhr -------------------------- „In Bewegung“ Lateinamerika-Gottesdienst Ort: Villa Leon Weltweit sind viele Menschen in Bewegung für eine gerechtere Welt. In Deutschland richten sich Menschen bei der Geldanlage nach ethischen Kriterien oder unterstützen den fairen Handel. In Kolumbien bauen Indígenas unabhängig von Regierung und Guerilla ihre eigenen Projekte und ihre Ökonomie auf. Proteste gegen die Privatisierung von Gesundheitsversorgung verändern die Situation in Mittelamerika. Im Gottesdienst wollen wir dankbar anerkennen, was und wer sich bewegt. Wir wollen Sorgen teilen über lebensfeindliche Bewegungen. Wir wollen selber in Bewegung kommen, miteinander feiern und uns gegenseitig stärken. Mo., 24.1.2005, 20 Uhr ---------------------- Wer bietet weniger? - Konzernstrategien und Arbeitsplatzabbau Aktuelle Tendenzen der Internationalisierung der Produktion mit: Thomas Sablowski Wird mit der Globalisierung ein immer größerer Teil der Produktion an Niedriglohnstandorte verlagert? Wie sieht die neue internationale Arbeitsteilung konkret aus, und was bedeutet sie für alte und neue Industrieländer? Genügt mittlerweile schon die Androhung von Produktionsverlagerungen, um in den hochindustrialisierten kapitalistischen Zentren auf breiter Front Lohnsenkungen und Arbeitszeitverlängerungen durchzusetzen? Welche ökonomischen und sozialen Konsequenzen aber ergeben sich aus der Unterminierung überkommener sozialer Kompromisse? Kann die nachholende Industrialisierung an der Peripherie des kapitalistischen Weltsystems zu „Aufwertungsprozessen" führen, die nicht nur einzelne Länder der Peripherie ins Zentrum führen, sondern für den Kapitalismus insgesamt einen neuen Wachstumsschub bedeuten? Wie kann die Organisierung von Lohnabhängigen unter den Bedingungen der Internationalisierung der Produktion erfolgen? Mit diesen Fragen soll sich der Beitrag beschäftigen. Thomas Sablowski arbeitet bei der Redaktion Prokla, Berlin. Di., 25.1.2005, 18 Uhr (!!!) ---------------------------- Ethische Geldanlagen: Entwicklungsförderung durch Mikrokredite mit: Dr. Joachim Schneider Bei der Armutsbekämpfung haben sich vor allem Mikrokredite als effiziente Strategie erwiesen. Doch nur ein kleiner Teil der Menschen hat Zugang dazu. Darum bemüht sich Oikocredit, weltweit einer der größten Ethischen Investoren, sein Angebot von Selbsthilfe-Krediten auszuweiten, gerade im Internationalen Jahr der Mikrokredite 2005. Denn faire Kredite schaffen produktive Arbeitsplätze vor Ort, wecken die Eigeninitiative und stärken das Selbstbewusstsein. Bisher hat Oikocredit ca. 60 Mio. € an Mikrokredit-Institutionen verleihen können, besonders in Lateinamerika. Doch es könnten mehr werden, wenn Organisationen und Privatpersonen diese besondere Art Ethischer Geldanlage kennen lernten ... Mehr dazu unter www.oikocredit.org/de Dr. Joachim Schneider ist seit Anfang 2005 Geschäftsführer des EDCS-Förderkreises Bayern. Di., 25.1.2005, 20 Uhr ---------------------- Ecuador: Öl für Schulden Soziale und ökologische Auswirkungen der Verschuldung in Ecuador mit: Irene Knoke, Siegburg Ecuador opferte in den letzten Jahren zwischen 30 und 40 % seiner Exporterlöse für den externen Schuldendienst, 2003 waren es sogar 45 %. Seit 20 Jahren versucht das Land die Wirtschaftsempfehlungen des IWF umzusetzen, ohne dass es zu einem nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung gekommen wäre, der genug erwirtschaftet, um den Schuldendienst bezahlen zu können. So muss sich der Staat weiter verschulden und Ausgaben kürzen. Die Menschen leiden unter Steuererhöhung einerseits und Kürzungen für Gesundheit, Sozialausgaben und Bildung andererseits. Auch die Natur zahlt für die Schulden: durch zunehmende Ausbeutung von Bodenschätzen, wie Erdöl, wird sie nachhaltig zerstört. Seit Jahren bemühen sich Initiativen hier wie dort für das Schuldenproblem Auswege zu finden. Ein Treffen dieser Initiativen in Rom gab uns Gelegenheit, uns zu informieren und Möglichkeiten für eine Lösung zu diskutieren. Diese Diskussion wollen wir mit Euch hier fortsetzen. Irene Knoke arbeitet bei Südwind in Siegburg. Für ihren Vortrag hat sie auch ein paar Dias im Gepäck. Mi., 26.1.2005, 20 Uhr ---------------------- Gedenkstätten und der Streit um die Erinnerung Wie Lateinamerika mit den Verbrechen der Diktatur umgeht mit: Dr. Estela Schindel, Berlin Die Spuren der Erinnerung an die Schrecken der Diktatur finden sich bis heute im Stadtbild vieler lateinamerikanischer Städte. Ähnlich wie in Deutschland gibt es dort eine teils heftige Diskussion um den Umgang mit diesen Orten des Schreckens. Soll man Denkmäler errichten? Oder Museen, in denen an eine Vergangenheit erinnert wird, die für viele noch schmerzhafte Gegenwart ist? Wie schließlich der Verschwundenen gedenken, von denen keine Spur geblieben ist? Gefragt wird auch, wer eigentlich über diese Fragen zu entscheiden hat - die Opfer? der Staat? die Gesellschaft in Form von Kommissionen? Dr. Estela Schindel, argentinische Sozialwissenschaftlerin mit Lehrauftrag an der Freien Universität in Berlin, spricht über diese Fragen der Erinnerungspolitik anhand von Beispielen und Bildern aus Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay. Donnerstag, 27.1.2005, 20 Uhr ----------------------------- Uruguay - Die Linke an der Macht? Ein historischer Sieg des linken Wahlbündnisses in der „Schweiz Südamerikas“. mit: Dieter Schonebohm, Wiesbaden Zum ersten mal in der Geschichte Uruguays haben die beiden traditionellen Parteien, die sich seit 174 Jahren die Macht teilten, die Wahlen zur Präsidentschaft und zum Parlament verloren. Ein breites Wahlbündnis unter Führung des ehemaligen Bürgermeisters von Montevideo, Tabaré Vázquez, setzte sich mit deutlicher Mehrheit durch. Hinter dem neuen Präsidenten vereinten sich praktisch alle Strömungen der demokratischen Linken, einschließlich der Nachfolgepartei der Tupamaros, die sogar die meisten Stimmen innerhalb des Bündnisses erhielt. Damit ist wieder einmal die Linke in einer Situation in die politische Verantwortung gewählt worden, in der die traditionellen Parteien ein Land zu Grunde gewirtschaftet haben. Was bedeutet dieser Wahlsieg, welche Chancen bestehen im kleinen Uruguay für soziale und politische Reformen? Darüber informiert der Politikwissenschaftler, Historiker und Romanist Dieter Schonebohm, der bis vor kurzem in Uruguay gelebt hat. Freitag, 28.1.2005, 18 Uhr (!!!) -------------------------------- Guatemala: Ein Land zwischen Hoffnung und Resignation mit: Felix Koltermann Im Januar 2004 trat in Guatemala Óscar Berger sein Amt als Präsident an. Es wurden große Hoffnungen in ihn gesetzt, denn die sozialen Konflikte, die zum Ausbruch des Bürgerkriegs führten, sind ungelöst, der Staat in all seinen Institutionen korrupt und die Macht der Militärs ungebrochen. Soziale Organisationen, die für bessere Lebensverhältnisse und die Aufarbeitung von Menschenrechtsverbrechen kämpfen, werden bedroht und verfolgt. Im Vortrag, der von Diaaufnahmen zu den einzelnen Themen begleitet wird, soll es einführend um die jüngere Geschichte, den Bürgerkrieg und dessen Aufarbeitung sowie um die Agrarfrage gehen. Ein weiteres Thema wird die Arbeit im Zeugenschutzprogramm der guatemaltekischen Menschenrechtsorganisation CALDH sein. Felix Koltermann, Dortmund, war längere Zeit in Guatemala und hat dort zahlreiche Projekte besucht, Interviews und Reportagen gemacht und die Wahlen als Beobachter im Auftrag der deutschen Menschenrechtsorganisation CAREA begleitet. Freitag, 28.1.2005, 20 Uhr -------------------------- Nicaragua: „Was warst Du schön, Compañera!“ 25 Jahre Sandinistische Revolution in Nicaragua mit: Ralf Leonhard, Wien Als zehn Jahre voller Veränderungen und Hoffnungen sehen viele NicaraguanerInnen die Zeit von 1979-1990, als die Somoza-Diktatur abgeschüttelt war und die Sandinistische Befreiungsfront FSLN die Geschicke des Landes bestimmte. Eine kurze, aber enorm wichtige Epoche, in der Nicaragua selbstbestimmte neue Formen von Basisarbeit, Partizipation, kulturellem Ausdruck, Demokratie und Unabhängigkeit von den übermächtigen USA ausprobierte. David lehnte sich gegen Goliath auf und hielt lange nicht nur die Welt in Atem, sondern beeinflusste Biographien vieler solidarisch denkender und handelnder Menschen in aller Welt. Das kürzlich in Nürnberg erschienene Buch „Compañero Eppelein und die Revolution am Río Pegnitz“ belegt dies am Beispiel Nürnberg! Was ist geblieben von der nicaraguanischen Revolution? Und was davon könnte eine Grundlage für eine künftige politische und wirtschaftliche Weiterentwicklung des Landes sein, das sich derzeit in einer eher desolaten Situation befindet? Der Journalist und Nicaragua-Experte Ralf Leonhard aus Wien wird versuchen, Antworten darauf zu finden. Samstag, 29.1.2005, 20 Uhr -------------------------- Abschlusskonzert: „Hatuey“ - Latin Power aus Schweden Eintritt: 12,-- / 10,-- EUR Vorverkauf in der Kulturinfo im K4 Hatuey ist eine neunköpfige internationale Band aus Stockholm, die sich ganz der kubanischen Musik verschrieben hat. Sie spielen modernen Salsa mit einer guten Portion afro-kubanischer Rhythmen. Viel Abwechslung mit einem unwiderstehlichen Rhythmus - einfach perfekte Tanzmusik! Natürlich gibt es auch bei uns wieder die Möglichkeit zu tanzen, um so schwungvoll eine hoffentlich erfolgreiche Lateinamerikawoche 2005 zu feiern. (Für die Veteranen: Es ist kein Lateinamerikafasching.) LATEINAMERIKAFILMWOCHE 3.-9.2.2005 im Filmhaus ============================================== Nürnberger Erstaufführung DER LETZTE TAG DES SALVADOR ALLENDE Deutschland 2004, 80 Min., span. OmU, Regie: Michael Trabitzsch Der Film beleuchtet die Ereignisse vom 11. November 1973, als das chilenische Militär unter General Pinochet putschte und der Präsident Salvador Allende sich das Leben nahm. Die Wunden der folgenden Schreckensherrschaft sind bis heute nicht verheilt. Die Dokumentation ist eine eindrucksvolle Chronik des Untergangs einer Utopie, bei der Freunde, Familienangehörige und Anhänger Allendes, aber auch politische Gegner zu Wort kommen. Do. 3.2. 19.15 Uhr; Fr. 4.2. 19 Uhr; Sa. 5.2. 21 Uhr; So. 6.2., Mo. 7.2. und Di. 8.2. jeweils um 19.15 Uhr; Mi. 9.2. 21.15 Uhr MEMORIA DEL SAQUEO - CHRONIK EINER PLÜNDERUNG Argentinien 2004, 118 Min., span. OmU, Regie: Fernando E. Solanas In MEMORIA DEL SAQUEO stehen die argentinische Krise der letzten Jahre und die Folgen von neoliberaler Politik und Globalisierung im Zentrum. Der Film arbeitet mit Interviews und Archivmaterial, um Themen wie Korruption und Verschwendung öffentlicher Gelder zu thematisieren. Er setzt bei den Volksaufständen in Argentinien an, um zurückzublenden auf die Geschichte, die das reiche Land ruiniert hat und aufzuzeigen, wie die Welt jener Globalisierer funktioniert, die einzig an der kurzfristigen Gewinnmaximierung interessiert sind. Fr. 4.2. 19 Uhr, So. 6.2. 17 Uhr, Mo. 7.2. 19 Uhr, Di. 8.2. 19 Uhr PALOMA DE PAPEL Peru 2003, 90 Min., span. Original mit englischen Untertiteln, Fabrizio Aguilar PALOMA DE PAPEL (dt. Papierflieger) ist die Geschichte eines Jungen aus einem abgelegenen Bergdorf in Peru, der zwischen die Mühlen der Bürgerkriegsparteien geriet. In ungemein eindrucksvollen Bildern gestaltet der Regisseur Fabrizio Aguilar den Leidensweg des Jungen und zeigt uns auf diese Weise zugleich aus dem Blickwinkel eines Kindes die Grausamkeit dieses Kampfes auf. Sa. 5.2. 19 Uhr & Mo. 7.2. 17 Uhr EL TREN BLANCO - Der weiße Zug Argentinien 2003, 80 Min., span. OmU, Regie: N. García, Sheila Pérez Giménez, R. García In den frühen Abendstunden erreicht der sogenannte 'weiße Zug' Buenos Aires. Er hat in den Vororten Männer, Frauen und Kinder eingesammelt, die so genannten 'cartoneros', 'Kartonmenschen'. Sie versuchen ihren Lebensunterhalt damit zu verdienen, das einzusammeln, was andere weggeworfen haben. Die meisten von ihnen waren früher Arbeiter, Tischler oder Friseure und sind heute Menschen ohne jede materielle Sicherheit, ausgestoßen von einem System, das auf sie keine Rücksicht nimmt. In diesem Zug kreuzen sich ihre Lebensläufe. Jugendliche erleben den ersten Kuss, und Kinder spielen in den leeren Waggons Fußball, so als gäbe es nur diesen Zug in ihrem Leben. EL TREN BLANCO reflektiert die Situation, in der sich ein großer Teil der argentinischen Gesellschaft befindet, der in den letzten Jahren infolge einer rücksichtslosen neoliberalen Politik verarmte. Er zeigt den inneren Konflikt jener Menschen, die trotz der erbärmlichen Umstände, in denen sie leben müssen, ihre Menschenwürde verteidigen. Und die es fertig bringen, von dem Wenigen, das sie verdienen, einen Zug zu organisieren, um Lebensmittel in eine 1.500 km nördlich von Buenos Aires gelegene Stadt zu bringen, in der Kinder hungern und an Unterernährung sterben. So. 6.2. 19 Uhr & Di. 8.2. 17 Uhr Und ein KURZFILMPROGRAMM mit vier ausgewählten Filmen über Lateinamerika aus den Einsendungen zum Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2004. Do. 3.2. und So. 6.2. jeweils um 21 Uhr. Wozu Unterstützungsprojekte? ============================ Den veranstaltenden Gruppen und Personen geht es darum, demokratische und emanzipatorische Kräfte in Lateinamerika und in der BRD politisch und materiell zu unterstützen. Deshalb wurde beschlossen, eingehende Spenden und den Überschuss der Woche ausgewählten Projekten zur Verfügung zu stellen. Theo Rath, Sonderkonto, Postbank Nbg. 320559-858 Unsere Projekte --------------- CAREA, Deutschland ist Teil der internationalen Begleitorganisation CAIG, die die guatemaltekische Menschenrechtsorganisation CALDH bei seinem Zeugenschutzprogramm unterstützen. Sie schützen GuatemaltekInnen, die in einem Prozess gegen die Diktatoren Efrain Ríos Montt und Romeo Lucas García aussagen wollen, die für zahlreiche Massaker 1981-1983 verantwortlich gemacht werden. Siehe auch der Vortrag am Freitag 28.1. um 18 Uhr und die Guatemala-Ausstellung während der Woche. Das Schulprojekt Sol naciente - „Aufgehende Sonne“, Peru Seit 1998 besteht das Schulprojekt Sol Naciente in Pachacutec einer jungen "menschlichen Ansiedlung" im Wüstensand von Ventanilla, nördlich von Lima, Peru. "Du bist wichtig", das ist einer der Sprüche in dem einfachen Klassenzimmer der kleinen alternativen Schule, in der ganzheitlich und praxisorientiert derzeit etwa 100 Kinder unterrichtet werden und ein Mittagessen bekommen. Da die Eltern den Tagessatz von 25 Cent kaum bezahlen können, sollen die Spenden für Stipendien für SchülerInnen verwendet werden. ila Die Zeitschrift ila der Informationsstelle Lateinamerika kämpft immer noch um ihren Erhalt in den gegenläufigen Trends unserer Zeit. Da uns ihre Informationsarbeit sehr wertvoll und wichtig für die Bewegung im deutschsprachigen Raum erscheint, wollen wir wie immer ein paar Haushaltslöcher stopfen und so Mut geben zum Weitermachen.