Einzelveranstaltungen
Dienstag, 24.01 - Donnerstag, 26.01.
Einlass zu den Veranstaltungen ist jeweils eine halbe
Stunde vor den angegebenen Zeiten - alle Veranstaltungen finden
(sofern nicht anders angegeben) im Großen Saal des Bürgerzentrums
Villa Leon statt.
Dienstag, 24.1.2012, 18 Uhr
"Mit Rechten bestückt und dennoch bedroht - Indígenas im Zeitalter der Globalisierung"
Abgesandte indigener Völker nehmen heute aktiv an internationalen Konferenzen teil. Ihre Rechte sind in
internationalen Erklärungen und Vereinbarungen wie auch in Verfassungen lateinamerikanischer Staaten
verbrieft. Gleichzeitig werden sie an der Ausübung ihrer Rechte gehindert, ihrer Lebensgrundlagen beraubt,
von ihren Territorien vertrieben und der Verelendung preisgegeben. Manches können wir dank internationaler
Vernetzung durch moderne Kommunikationsmittel fast zeitgleich mit verfolgen und zu Hilfe und Unterstützung
Betroffener aufrufen. Vieles bleibt jedoch über lange Zeit im Verborgenen, ungehört und unverstanden oder
verschwindet schnell wieder im unendlichen Hunger des Nachrichtenkonsums. Paraguay hat heute, nach 60-jähriger
Alleinherrschaft einer Partei, die auch zur Zeit der Strössner-Diktatur staatstragend war, eine Regierung,
die sich den Bauern und Indígenas gegenüber besonders verpflichtet fühlt. Mit welchen Herausforderungen
Indígenas gegenwärtig zu kämpfen haben, soll anhand konkreter Erfahrungen aus der Beratung und Zusammenarbeit
mit ihnen veranschaulicht werden.
Referent: Volker von Bremen (München), Ethnologe und Fachberater für die Zusammenarbeit mit indigenen Völkern.
Außerdem arbeitet er für „Brot für die Welt“ und „Misereor“.
Di., 24.1.2012, 20 Uhr
Venezuela - Zwischenbilanz eines Transformationsprozesses
Im Oktober 2012 werden in Venezuela wieder Präsidentschaftswahlen stattfinden. Aktuellen Umfragen zufolge
kann sich Präsident Hugo Chávez auch nach 12 Jahren im Amt noch einer hohen Beliebtheit erfreuen, obwohl
er die politische Landschaft im Land stark polarisiert hat. In der Veranstaltung diskutiert Malte Daniljuk
die Wirtschafts- und Sozialpolitik in Venezuela und geht der Frage nach, wie sich die Möglichkeiten zur
demokratischen Beteiligung für die Bevölkerung in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Wie kann eine
vorläufige Bilanz für ein politisches Projekt aussehen, das sich nicht weniger als einen "Sozialismus des
21. Jahrhunderts" zum Ziel gesetzt hat?
Referent: Malte Daniljuk, Referent für internationale Politik und soziale Bewegungen in der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Mittwoch, 25.1.2012, 18:00 Uhr
Bufet Latinoamericano mit DJ ALVARO aus Ecuador
DJ Alvaro ist seit vielen Jahren durch Viva Havanna und als DJ im Parkcafé bekannt.
Er legt Salsa, Merengue, Bachata und vieles mehr auf. Dazu gibt es wie immer ein lateinamerikanisches
Spezialitätenbüfett von Familia Latina e.V.
Mittwoch, 25.1.2012, 20 Uhr
Wird diesmal alles anders? – Bolivien und das Lithium
Lithium gilt als ein zentraler Rohstoff der Zukunft. Es ist ein Grundbestandteil der neuen Generation
von Akkus in Handys, Laptops, elektrischen Fahrrädern und Autos. Nach derzeitigem Kenntnisstand verfügt
Bolivien über die größten Lithiumvorkommen weltweit. In der Vergangenheit hat sein Rohstoffreichtum
Bolivien wenig Vorteile gebracht. Seine Silber- und Zinnvorkommen unterstützten den industriellen Aufstieg
Europas und der USA, Bolivien blieb dagegen bitterarm. Doch beim Lithium soll nun alles anders werden. Die
von Evo Morales geführte Linksregierung möchte den wertvollen Rohstoff nicht an ausländische Konzerne verschleudern,
sondern selbst fördern und zumindest teilweise im eigenen Land verarbeiten. Doch politische Postulate sind das eine,
Realpolitik das andere. Inhalt des Abends werden Boliviens Ressourcen, die Politik seiner linken Regierung und der
schwierige Abschied vom Rohstoffexportmodell in Lateinamerika sein.
Referent: Gert Eisenbürger, unter anderem Redakteur der ila (Informationsstelle Lateinamerika), einer in Bonn
erscheinenden Monatszeitschrift zu Politik, Wirtschaft und Kultur Lateinamerikas.
Donnerstag, 26.1.2012, 18 Uhr
Nach dem Putsch in Honduras: Resistencia, Repression und die "Rettung des Neoliberalismus"
Seit dem Putsch im Juni 2009 gibt es in dem mittelamerikanischen Land Honduras eine sehr breite und vielfältige
Demokratiebewegung, Viele verschiedene Interessensgruppen bündeln ihre Kräfte in der Frente Nacional de Resistencia
Popular (FNRP). Das aktuelle Regime hat mit dem Versprechen einer "nationalen Versöhnung" nach dem Putsch die
Unterstützung der Regierungen der EU und Nordamerikas gewonnen. In Honduras steht die Regierung aber nach wie vor
für die Straflosigkeit politischer Morde, die Interessen der reichsten Familien und die Wiedereinführung des
neoliberalen Wirtschaftsmodells. Der Referent berichtet in einem Bildvortrag von mehreren Besuchen bei der
Demokratiebewegung in Honduras.
Referent: Andrés Schmidt, war zuletzt im September 2011 in Honduras und arbeitet im
Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. in München.
Donnerstag, 26.1.2012, 20 Uhr
Brasilien: Neue Großmacht - alte Probleme?
Brasilien hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erfahren. Fast zehn Jahre kontinuierliches
Wirtschaftswachstum und eine erfolgreiche Armutsbekämpfung unter dem Präsident Lula da Silva haben das Land zu einem
der wichtigsten aufstrebenden Staaten der Welt gemacht. Dennoch steht seine Nachfolgerin, Dilma Rousseff, vor großen
Herausforderungen. Denn teilweise beruhen die Erfolge Brasiliens auf der rücksichtslosen Ausbeutung natürlicher
Ressourcen. Kein Wunder, dass soziale Bewegungen und NGOs zunehmend das Entwicklungsmodell des Landes kritisieren.
Weiteres Programm:
Ausstellungen
Einzelveranstaltungen 21.-23.01.
Einzelveranstaltungen 27.01.-29.01.
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