LATEINAMERIKA WOCHE 2017

in Nürnberg

vom 21.01.2017
bis 29.01.2017

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Einzelveranstaltungen
Samstag, 21.01. - Montag, 23.01.

Einlass zu den Veranstaltungen ist jeweils eine halbe Stunde vor den angegebenen Zeiten - alle Veranstaltungen finden (sofern nicht anders angegeben) im Großen Saal des Bürgerzentrums Villa Leon statt.





Samstag, 21.01.2017, 20 Uhr
Weltmusik in der Villa Leon – Eröffnungskonzert Lateinamerikawoche 2017

REGIONAL MATUTO



Eintritt: 16 / 13,- € erm. / 5 € mit Nürnberg-Pass
VVK 13/11 € (erm.) zzgl. VVK-Gebühr. inkl. VGN-Ticket

matuto

Die Lateinamerikawoche startet mit dem brasilianischen Choro-Quartett Regional Matuto. Mit dabei sind Barbara Piperno (Querflöte), Marco Ruviario (Mandoline), Fernando de la Rúa (siebensaitige Gitarre) und Marco Zanotti (Pandeiro). Choro steht für virtuose Instrumentalmusik mit einem guten Schuss Improvisation, die Harmonien ähneln oft dem Jazz, die Rhythmen sind geprägt von afrikanischen Einflüssen. Entstanden ist dieser Musikstil im ausgehenden 19. Jahrhundert, indem das Repertoire der europäischen Tanzmusik mit afrikanischen Rhythmen aufgeladen wurde. Choro integriert bis heute alle wichtigen Musikstile Brasiliens wie Baião, Frevo, Maxixe und Tango brasileiro und hat die Entwicklung des Samba und Bossa Nova stark beeinflusst.

Mit Unterstützung von CHORINHO Verein für deutsch-brasilianische Kultur und Lebensart




Sonntag, 22.01.2017, 11.30 Uhr
Eintritt (nur Tageskasse): 5/3 € (erm.), 2,50 € (Nbg.-Pass); (Frühstück nicht im Eintritt enthalten)

Literarische Sonntagsmatinée – Autorenlesung mit Gespräch:

Riquelme Lagos: Im Schatten des Nachbarn (Chile)


Riqelme

Was macht eine Diktatur mit den Menschen, die in Angst leben müssen? Wie verschiebt sich dadurch ihr Wertesystem? Die Protagonisten sind keine klassischen Widerstandskämpfer, sondern Menschen von nebenan, die Unscheinbaren, die sich unter dem Druck von Polizeistaat und chilenischem Faschismus radikal verändern. Mit großer Sprachkraft und subtilem Humor zeichnet der Autor das Bild einer sich wandelnden Gesellschaft. Sein Roman steht damit inhaltlich, aber auch künstlerisch in einer Reihe mit den großen Romanen über Diktatur und individuelles Erleben.

Zweisprachige Lesung, Moderation und Gespräch spanisch-deutsch. Mit auf Lesereise ist der Übersetzer des Buches Alex Zuckschwerdt. Juan Riquelme Lagos, geboren 1953 in Santiago de Chile, studierte Gesang und Gitarre. Unter Pinochet politisierte er sich zunehmend. Als er als intellektueller Kopf einer subversiven Gruppe enttarnt wurde, musste er Chile verlassen. Über Paris zog er 1984 nach Berlin und begann nach vielen Jahren künstlerischer Arbeit als Musiker, Sänger, Kulturmanager und Musikproduzent zu schreiben

Bereits ab 10:30 Uhr gibt es ein Frühstücksbüffett der Nicaragua-Vereine Fürth und Nürnberg
Eintritt: frei



Sonntag, 22.01.2017, 18 Uhr
Eintritt: frei
Lateinamerika-Gottesdienst
"„Lebensrealitäten und Jesusbilder"
Ökumenischer Gottesdienst im lateinamerikanischen Stil"

Gottesdienst

Die Bilder von Jesus sind in Deutschland und in Lateinamerika oft unterschiedlich: Während in Deutschland eher der Lehrer der Gerechtigkeit und das Vorbild für Nächstenliebe im Vordergrund stehen, fühlen sich Menschen in Lateinamerika oft mehr dem leidenden und gekreuzigten Christus nahe. Dies hat sicher auch viel mit den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten in Lateinamerika und Deutschland zu tun. Inwieweit kann uns die lateinamerikanische „teologia de la cruz“ (Kreuzestheologie) für unsere Lebenswirklichkeiten inspirieren? In Auseinandersetzung mit verschiedenen Christusdarstellungen aus Lateinamerika und Deutschland wollen wir dieser Frage gemeinsam im Gottesdienst nachgehen. Im Anschluss an den Gottesdienst im gewohnt lateinamerikanischen Stil lädt ein kleiner Imbiss zum gemütlichen Austausch und Beisammensein ein.
Die musikalische Gestaltung übernimmt wieder der Chor „Sonko Latino“ unter Leitung von María José Loza aus Erlangen.
Durch den Gottesdienst führen Pfarrerin Gisela Voltz (Mission EineWelt) und Pfarrerin Kerstin Voges (Evang. Studierendengemeinde Nürnberg).






Montag, 23.01.2017, 18 Uhr
Eintritt:frei


Unternehmen vor Gericht? – Wenn Konzerne Menschenrechte verletzen

land zur ware
Wenn europäische Multis Menschenrechte verletzen, dann sieht das zum Beispiel so aus: Arbeiterinnen werden in Maquilas ausgebeutet, Indigene für einen Staudammvertrieben, durch Bergbau werden Luft und Wasser verseucht, so dass den Bauern die Ernte abstirbt und Kinder mit Schwermetallen im Körper aufwachsen, oder Gewerkschafter/-innen werden den Paramilitärs ans Messer geliefert. In solchen Fällen versucht die Organisation ECCHR aus Berlin, diese Unternehmen in Europa, wo sie ihren Hauptsitz haben, vor Gericht zu bringen. Keine leichte Aufgabe. Dazu braucht es neue Ideen, viel Geduld, und den Mut zu scheitern. Die betroffenen Menschen brauchen aber mehr als das: Sie brauchen Perspektiven und aktive Solidarität, sie brauchen ein Umdenken in der deutschen und europäischen Wirtschaft. Kann man das vor Gericht erstreiten? – Es wird zu mehreren Fällen in Peru, Kolumbien und anderen Ländern berichtet, in denen es um bekannte deutsche und europäische Unternehmen geht.

Claudia Müller-Hoff ist Rechtsanwältin und Referentin beim European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR.eu) im Programm Wirtschaft und Menschenrechte. Sie ist Autorin der Broschüre „Alle Rechte, keine Pflichten - Eine Orientierungshilfe im Dschungel der Diskussion um Unternehmensregulierung“ (FDCL 2015), sowie des praxisorientierten Leitfadens „Making corporations respond“ (Brot für die Welt, ECCHR, MISEREOR 2012). Sie hat auch mehrere Jahre in Kolumbien zu Menschenrechten gearbeitet.



 


Montag, 23.01.2017, 20 Uhr
Eintritt:frei
Menschenrechte in der deutschen Außenpolitik: Der Fall „Colonia Dignidad“ (Chile)

staudämme
Welche Rolle spielt die Wahrung der Menschenrechte in der deutschen Außenpolitik? Welche Leitlinien wären dabei hilfreich? Eine hinreichende Antwort auf diese Frage ist sicher nicht möglich. Anhand des Verhaltens Deutschlands im Fall „Colonia dignidad“, die Teil des Repressionsapparates der Pinochet-Diktatur war, wird dieser Frage und den jeweiligen dahinter stehenden politischen, wirtschaftlichen und strategischen Interessen nachgegangen. Im April 2016 hat der für das Amt des Bundespräsidenten nominierte Außenminister Frank-Walter Steinmeier das „bestenfalls Wegschauen“ der deutschen Diplomatie in diesem Fall zumindest eingestanden.

Jan Stehle, der am Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) zu Militärdiktaturen in Lateinamerika und insbesondere dem Fall der Colonia Dignidad forscht.

 



Weiteres Programm:

Ausstellungen
Einzelveranstaltungen 24.-26.01.
Einzelveranstaltungen 27.01-29.01.


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