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Einzelveranstaltungen
Dienstag, 29.01 - Donnerstag, 31.01.
Einlass zu den Veranstaltungen ist jeweils eine halbe
Stunde vor den angegebenen Zeiten - alle Veranstaltungen finden
(sofern nicht anders angegeben) im Großen Saal des Bürgerzentrums
Villa Leon statt.
Dienstag, 29.01.2019, 18 Uhr
Mikrofinanz
Neoliberaler Fluch, Allheilmittel der Armutsbekämpfung oder Instrument nachhaltiger Entwicklung?
Seit Skandalen um Rückzahlungspraktiken in Bangladesh und Indien und der „No pago“-Bewegung in Nicaragua 2008 ist „die“ Mikrofinanz
zum Spielball zwischen Kritiker/-innen und Befürworter/-innen geworden. Die Beiträge zur Diskussion um Sinn, Zweck, Notwendigkeit
und Nachhaltigkeit geben öfter eher persönliche Überzeugungen und politische Einstellungen wieder als ein realistisches Bild der
Situation in einzelnen Ländern. Nur selten werden anhand konkreter Beispiele oder Zahlenmaterial die Wirksamkeit des Instruments oder
Probleme in der Umsetzung angeschaut. Der Vortrag soll es ermöglichen, die eigene Position zu reflektieren, „Grautöne“ im weiten Feld
der Mikrofinanz wahrzunehmen und Chancen und Grenzen dieses Elements in der Entwicklungsdebatte miteinander zu diskutieren.
Eva Bahner ist Ökologin und Erwachsenenpädagogin und arbeitet selbstständig sowie als Bildungsreferentin für Oikocredit
Bayern e. V.
Di., 29.01.2019, 20 Uhr
Eintritt: frei
Das Friedensabkommen und das neue politische Szenario in Kolumbien
Die Partei, die sich am meisten den Friedensverhandlungen entgegengestellt hat, ist nun an der Regierung. Der von ihr gestellte Präsident
Ivan Duque erhielt Unterstützung von Alvaro Uribe Velez, Ex-Präsident Kolumbiens und Anführer der radikalen Rechten des Landes. Die
Herausforderungen, denen Kolumbien nun gegenübersteht, sind groß und das Panorama ist komplex: Polarisierung der Zivilgesellschaft,
eine neue Art territorialer Konfl ikte, massive Einwanderung verarmter Venezolaner/-innen, Internationalisierung des Drogenhandels mit
Einfl ussnahme mexikanischer Drogenkartelle und damit neuer bewaffneter Akteure und eine Wirtschaft, die auf die Ausbeutung der
Bodenschätze ohne Rücksicht auf Verluste baut. Hierbei handelt es sich nicht nur um ein einfaches Szenario eines Postkonfliktes, es ist
vielmehr ein Szenario nach dem Friedensabkommen mit anhaltenden Konfl ikten. Zu alle dem kommt der Mord an sozialen Anführer/-innen und
Menschenrechtsaktivist/ -innen (mehr als 300 seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens). Auf der anderen Seite fi ndet sich trotz
dieses Szenarios eine immer stabiler werdende politische Opposition. Die Zivilgesellschaft zeigt sich politisch immer aktiver und das
Friedensabkommen ist durch internationale Unterstützung gestärkt.
Natalia Velasquez Ríos ist Sozialwissenschaftlerin und forscht aktuell an der Katholischen Universität Eichstätt. Sie hat mehr
als 16 Jahre Erfahrung in politischer Basisarbeit und internationaler Zusammenarbeit auf den Gebieten Menschenrechte, Armut, bewaffneter
Konflikt, Entwicklung, Frieden und Gender v. a. in Kolumbien und Chile
Mittwoch, 30.01.2019, 18:00 Uhr
Einfach lecker! Orianas Büfett mit Spezialitäten aus Lateinamerika.
Mittwoch, 30.01.2019, 20 Uhr
Eintritt: frei
Mehr Solidarität wagen: Für eine Weltsozialpolitik
Zum bedauerlichen Zustand gegenwärtiger Politik gehört, dass sie immer wieder erstaunt auf Missstände reagiert, die sie zuvor selbst befördert hat.
Dies zeigt sich an der sogenannten Flüchtlingskrise ebenso wie am Klimawandel, dem Hunger und den bedrohlich zunehmenden gesellschaftlichen
Auflösungserschein-ungen. Was ist zu tun, um derIdee einer anderen Welt zu entsprechen? Welche Rolle spielt dabei die Hilfe?
Darüber spricht Thomas Gebauer, der Geschäftsführer von medico international, der gerade zusammen mit dem Schriftsteller Ilia Trojanow
das Buch „Hilfe? Hilfe! – Wege aus der globalen Krise“ vorgelegt hat. Er ist Diplom-Psychologe und Geschäftsführer der sozialmedizinischen
Entwicklungshilfe- und Menschenrechtsorganisation medico international mit Sitz in Frankfurt am Main
Donnerstag, 31.01.2019, 18 Uhr
Krise der Demokratie in Nicaragua
Die nicaraguanische Führung unter Daniel Ortega ist in der Krise. Schon lange schwelten einige Konfl ikte in der nicaraguanischen Gesellschaft.
Doch der Brand des großen Wald-Bisosphärenreservats „Indio Maíz“ und eine umstrittene Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge waren die Auslöser
für entschiedene massenhafte Proteste der Bevölkerung ab Mitte April ´18 gegen die Ortega-Regierung. Die sandinistische Führung ging mit z. T.
brutaler Gewalt gegen die Demonstrant/-innen vor, Tote durch polizeiliche Scharfschützen ließen den Konfl ikt eskalieren. Auf Kritik antwortet
die Regierung mit massiver Repression und Kriminalisierung. Doch die Ursachen für den Bevölkerungsprotest liegen v.a. in der von der vermeintlich
„linken“ Ortega-Regierung jahrzehntelang praktizierten klientelistischen Sozialpolitik, der letztlich kapitalistischen Wirtschaftspolitik sowie
ihrem autoritären Demokratieverständnis. Die aktuelle Krise muss auch als Folge der Politik der Wirtschaftshilfe gesehen werden, die ohne eine
wirkliche soziale (Um-)Verteilung des Reichtums zu mehr Armut geführt und den sozialen Rechtsstaat und damit die Demokratie, die Umwelt und die
Menschenrechte geschwächt hat. Nicaragua ist Teil dieses zyklischen sozialen und politischen Phänomens, das auch in anderen Ländern Lateinamerikas
zu beobachten ist. Wie ist die Rolle der USA dabei zu beurteilen?
Sergio Rios Carrillo ist Soziologe und Theologe und arbeitet als ökumenischer Mitarbeiter aus Nicaragua derzeit als Menschenrechtsreferent bei Mission EineWelt.
Donnerstag, 31.01.2019, 20 Uhr
Eintritt: frei
Der kalte Putsch
Brasilien hat einen Rechtsradikalen als neuen Präsidenten. Ohne die inszenierte Absetzung seiner linken Vorgängerin Dilma Roussef und die Inhaftierung
ihres Vorgängers Lula, der in allen Umfragen mit weitem Abstand geführt hatte, wäre dies nicht möglich gewesen. In Brasilien wie zuvor schon in Honduras,
wo ein korrupter und autoritärer Rechter mit Wahlbetrug an der Macht blieb, oder in Paraguay, wo ein autoritärer Neoliberaler dem nächsten die Macht
übergab, werden durch die Hintertür wieder autoritäre Verhältnisse eingeführt. Es kam jeweils zu einer Art „kaltem Putsch“, bei dem bisher, anders als
in vorhergegangenen Dekaden, die Generäle im Hintergrund bleiben. Liegt es daran, dass die internationale Linke darauf kaum reagiert?
Die Referentin Dr. Carolina Vestena (Rio de Janeiro/Kassel) wird die Hintergründe des neuen Autoritarismus in Lateinamerika ausleuchten
Weiteres Programm:
Ausstellungen
Einzelveranstaltungen 26.-28.01.
Einzelveranstaltungen 01.02-03.02.
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