LATEINAMERIKA WOCHE 2009

in Nürnberg

vom 24.01.2009
bis 01.02.2009

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Einzelveranstaltungen
Dienstag, 27.01 - Donnerstag, 29.01.

Einlass zu den Veranstaltungen ist jeweils eine Stunde vor den angegebenen Zeiten - alle Veranstaltungen finden (sofern nicht anders angegeben) im Großen Saal des Bürgerzentrums Villa Leon statt.





Dienstag, 27.1.2009, 18 Uhr
"Paras, Palmen und Plantagen"
Die dramatischen Folgen der Agro-Kraftstoff-Produktion in Kolumbien.
Mit anschließendem Gespräch mit dem Regisseur Gustavo Yánez, Baiersdorf/Ecuador
Mit: Jochen Schüller, Köln

Aus Ölpalmen und Zuckerrohr, aber auch aus Yucca und anderen Nahrungspflanzen wird in Kolumbien "Bio"-Sprit produziert. Mehrere Millionen Hektar sollen in riesigen Monokulturen angebaut werden. Meist sind diese Megaprojekte nur mit Gewalt durchsetzbar und verschärfen den Konflikt um Land und Ressourcen. Sie sind Teil der neoliberalen Wirtschaftspolitik der rechtsgerichteten Regierung von Álvaro Uribe Vélez. Die dramatischen Folgen der Agro-Kraftstoff-Produktion wird der Journalist Jochen Schüller an diesem Abend darstellen. Er war 2008 zweimal in Kolumbien und hat vor Ort recherchiert. Er engagiert sich bei den Peace Brigades International und bei kolko e.V. – Menschenrechte für Kolumbien, Berlin.





Di., 27.1.2009, 20 Uhr
Kolumbien erstmals vor dem UN-Menschenrechtsrat
Demobilisierung = Postkonflikt?
Mit: Claudia Müller-Hoff, Peace Brigades International, Berlin, und European Centre for Constitutional and Human Rights, Berlin

Plaza Bolivar Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen beschäftigte sich im Dezember im Rahmen seines neuen Monitoring-Instruments "Universal Periodic Review" mit Kolumbien: Sind die Hoffnungen auf eine offene, differenzierte Auseinandersetzung mit Themen wie der notorischen Straflosigkeit, den sich häufenden Anschuldigen wegen extralegaler Hinrichtungen und Fragen der staatlichen Schutzpflichten für verwundbare soziale Gruppen (Gewerkschafter, JournalistInnen, afrokolumbianische und indigene Gruppen oder die Landbevölkerung in den abgelegenen Konfliktregionen etc.) erfüllt worden? Wie entwickelt sich Kolumbien nach der Demobilisierung der paramilitärischen Verbände? Hat sie zu einer Befriedung dieses seit Jahrzehnten von bewaffneten Konflikten geplagten Landes führen können? Ist die Zeit des Postkonfliktes angebrochen? Welche Fortschritte stehen welchen Risiken gegenüber? Können zivil-militärische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation der Bauern und zur Versöhnung in ehemals umkämpften Regionen beitragen? Führt die Inhaftierung und Auslieferung paramilitärischer Anführer zu einem Ende der Straflosigkeit? Welche Schwierigkeiten stellen sich dabei für die Opfer? Und schließlich: Können globale Wirtschaftstrends Hoffnung und vor allem konkrete und nachhaltige Verbesserungen für die Landbevölkerung anbieten? Diese hochaktuellen Fragen sollen beleuchtet werden mit Beispielen mutiger Arbeit kolumbianischer MenschenrechtsaktivistInnen verschiedener Sektoren, die von der Autorin im Rahmen ihrer Arbeit mit Peace Brigades International vor Ort begleitet wurden. Es wird hautnah Einblick gegeben in deren tägliche Arbeit zu Frauenrechten, Landrechten, ethnischen Rechten etc. und es wird die Frage gestellt, wie viel demokratischer Handlungsspielraum für kritische Auseinandersetzungen gegenüber Regierung und Führungseliten tatsächlich besteht in einem Land, in dem der wiedergewählte Präsident laut nationalen Umfragen schwindelerregend hohe Unterstützungsquoten aus der breiten Bevölkerung präsentieren kann.






Mittwoch, 28.1.2009, 17.30 Uhr
Lateinamerikanisches Büffet mit Musik von "Café Sostenido"

Musik Rice and Beans






Mittwoch, 28.1.2009, 20 Uhr
Krieg ohne Grenzen – Die NATO wird 60!
Mit: Jürgen Wagner, Tübingen

Nato Im April 2009 „feiert“ die NATO in Straßburg und Baden-Baden ihren 60. Geburtstag. Es wird wie der G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm ein großes Spektakel werden. Auf der Agenda steht die Diskussion und mögliche Verabschiedung des Neuen Strategischen Konzeptes. Dieses richtet sich zunehmend auf globale Einsätze zur Bekämpfung von Aufständen. Beispielhaft dafür steht der Krieg in Afghanistan. Auch in den sich verschärfenden Konflikten mit Russland (und China) wird das Bündnis künftig wieder eine wichtigere Rolle spielen. Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang Lateinamerika? Abschließend wird eine Einschätzung der künftigen Rolle der NATO – gerade nach den Wahlen in den USA – gegeben und auf die anstehenden Proteste gegen das Bündnis beim NATO-Gipfel im April 2009 eingegangen.
Jürgen Wagner Politikwissenschaftler und geschäftsführender Vorstand der Tübinger Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V..






Dnnerstag, 29.1.2009, 18 Uhr
San Carlos/Nicaragua: Die Städtepartnerschaft lebt
Bilder und Berichte von TeilnehmerInnen der Delegationsreise von Oktober 2008


San Carlos OB Ulrich Maly, verschiedene VertreterInnen der Stadt Nürnberg und Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins besuchten im Oktober San Carlos. Sie fanden nicht nur viele Veränderungen im Stadtbild, sondern auch in den Bereichen Bildung und Gesundheit vor. Zudem überraschte, wie gut manche Einrichtungen organisiert sind und wie stark das Engagement vieler Menschen zugunsten der Allgemeinheit ist.
Der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Nürnberg - San Carlos e.V. berichtet von seinen aktuellen Eindrücken. Hans Hunglinger kennt San Carlos von den allerersten Anfängen der Städtepartnerschaft im Jahr 1984 und ist nach 19 Jahren zurückgekehrt. Er wird einen Bogen über die letzten 25 Jahre spannen.






Donnerstag, 29.1.2009, 20 Uhr
Krise gelöst?
Bolivien entscheidet über eine neue Verfassung
Mit: Bettina Schorr, Universität Köln

Bolivien zeigt sich seit einigen Jahren als tief gespaltenes Land, dessen Fronten zwischen Anhängern und Gegnern des Präsidenten Evo Morales verlaufen. Die Widersacher seiner Regierung konzentrieren sich geographisch in den (Ressourcen-) reichen Tieflanddepartments und fordern die Einführung politischer Autonomie mit weitgehenden Selbstverwaltungsrechten. Zur Unterstützung ihrer Forderung mobilisierten die Wortführer eine soziale Bewegung, die sich nach der Verabschiedung eines neuen Verfassungsentwurfs durch die regierungsdominierte Verfassungsgebende Versammlung zunehmend radikalisierte. Zuletzt eskalierten ihre Proteste im September 2008 und hinterließen mehrere Tote und Verletzte. Daraufhin geführte Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien kamen überraschenderweise zu einer Übereinkunft. Nach der Überarbeitung des umstrittenen Verfassungsentwurfs durch eine gemischte Parlamentskommission, konnten sich Regierung und Opposition auf die Einberufung eines Verfassungsreferendums einigen und am 25. Januar 2009 wird der Text den BolivianerInnen zur Abstimmung vorgelegt. Im Falle einer Annahme finden im darauffolgenden Dezember Neuwahlen statt. Ist die bolivianische Krise damit gelöst?

 



Weiteres Programm:

Ausstellungen
Einzelveranstaltungen 24.-26.01.
Einzelveranstaltungen 30.01.-01.02.


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